Die etwas andere Weihnachtsgeschichte (v.Nati Merlin)
 
 
 
Es dämmert und leise bricht die stille Nacht heran,
ich geh spazieren, damit ich besser schlafen kann.
Weihnachtliches Treiben herrscht in allen Strassen,
Kerzenlicht fällt sanft durch Fenster auf die Gassen.
 
Hier und da noch Kinderstimmen klingen,
die ein Weihnachtsliedchen singen.
Mein Weg bringt mich weit aus der Stadt,
dorthin wo's nur noch Gottes Wunder hat.
 
 
 
 
Träumend zieh ich übers weite Feld,
schneebedeckt ist rings die ganze Welt
und bei jedem kleinen Schritt
geht im Herzen Sehnsucht mit.
 
Trägt mich hin zu Kinderzeiten,
als ich so manch Glückseligkeiten,
gefunden im Weihnachtsparadies,
wo alles duftete so herrlich süß,
nach Apfel, Nuss und Mandelkern-
auch Marzipan, hatt ich so gern-
und Mutters Weihnachtsbäckerei
ach,  all die feine Schleckerei.
 
Viele Jahre ist es jetzt schon her,
Mutter gibt es längst nicht mehr,
sicher ruht sie nun in Gottes Hand,
irgendwo in einem fernen Land.
 
Bin inzwischen selbst ein alter Mann geworden,
hab noch viele Träume im Herzen drin verborgen.
doch seit meine Frau gestorben, lebt Einsamkeit in meinem Haus,
drum zieht es mich auch immer wieder weit ins Feld hinaus.
 
So wie in dieser stillen, Heiligen Nacht -
als groß und klein sich zur Messe aufgemacht.
Ich bleib sinnierend stehn auf weiter Flur
und schau mit Tränen zu den Sternen nur.
Plötzlich dreht sich alles wie im Karussell,
die Nacht wird seltsam wunderhell.
Wohlige Wärme durchströmt mein Herz,
mein Blick geht magisch himmelwärts.
 
Da!!! Aus dunklen Wolken bricht
ein helles, wunderschönes Licht!
Ich kann nicht glauben, was meine Augen sehen,
bin gebannt, kann nicht mehr weitergehen!
 
Engel tanzen in diesem hellen Licht,
rufen mir zu:" Fürchte dich nicht!"
Oh, welch Wunder, ich kann sie wirklich sehen!
Und sie reden auf mich ein:" Lass es geschehen!
Wir sind vom "Chef" geschickt, zu dir auf Erden,
auch für dich soll's nochmal Weihnacht werden."
  
Sie tragen mich auf ihren sanften Flügeln fort,
zu einem mir vertrautem und wohlbekanntem Ort.
Fühl mich frei und so geborgen,
für diesen Moment, ganz ohne Sorgen.
 
Plötzlich sitze ich in Mutters Weihnachtsstube,
als fröhlicher und glücklich kleiner Bube.
Alles ist wie verzaubert um mich herum,
und die Traurigkeit in mir bleibt stumm.
 
Selbst der Geruch von Weihnachten ist wieder da,
auch der buntgeschmückte Baum mit Engelhaar.
Oma lehnt im großen Sessel, lacht zu mir herüber,
und Papa kniet sich zum Spielen mit mir nieder.
 
Ich kann sie noch einmal tief in mir spüren,
diese Weihnachtsfreuden, die Kinderherzen berühren.
Glocken klingen nun silberhell durch die Heilige Nacht,
und in meinem Herzen jubelt's: "Fröhliche Weihnacht!"
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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