Homage an unsere Freundin Iris-Maria

 
Der folgende Artikel ist ein Brief, den unsere gemeinsame Freundin Iris-Maria, genannt Dreamgirl, an Norbert geschrieben hat, als er noch in tiefster Trauer war. Iris war erst 45 Jahre alt, als ihr Mann ganz plötzlich und unerwartet verstarb. Wir drei, Norbert, Iris und ich lernten uns in einem Trauerforum kennen. Sie, die selbst so sehr um ihre grosse Liebe trauerte, versuchte uns beide immer wieder aufzubauen und Mut zu machen. So wie ich Iris aus unzähligen Korrespondenzen und Telefonaten kannte, muss sie ein wunderbarer, tiefsinniger und liebevoller Mensch gewesen sein. Leider durfte  ich Iris nicht persönlich kennen lernen. Unmittelbar bevor sie für ein paar Tage zu Besuch zu mir kommen wollte, verstarb sie, für uns unfassbar, es war überraschend. Iris ist ihrem Mann aus Liebe und Sehnsucht nur kurze Zeit später gefolgt.
Mit ihrem Brief, den wir hier der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, möchten wir Ihr eine ganz besondere Gedenkseite auf meiner Homepage widmen.
Iris-Maria, Dreamgirl bleibt uns immer und für alle Zeit in liebevoller Erinnerung!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Trost und Glaube
In meiner Trauer um den Verlust meiner geliebten Gattin und Mutter unserer Kinder hatte ich das grosse Glück, einen lieben Menschen kennenzulernen, mit dem ich dann in der Folge einen lieben und echt „seelsorgerischen“ Kontakt haben durfte. Iris-Maria hat mir über viele Hürden mit ihren lieben Worten hinweggeholfen und mir viel Hilfe, Trost und Lebensmut geschenkt. Auf einem Trauertreff im Internet durfte ich sie kennenlernen, leider habe ich sie nie persönlich kennengelernt. Zum grossen Leid ist sie kurz nach dem Tod ihres geliebten Mannes auch gestorben, aber ich habe sie als einen wunderbaren Menschen kennengelernt, der mir so viel geholfen und mir buchstäblich den ominösen „Tritt in den Hintern“ gegeben hat, dass ich wieder den Weg aus meiner Trauer ins Leben gefunden habe. Eines ihrer letzten Schreiben, das sie mir kurz vor ihrem Tod geschenkt hat, ist der nachfolgende Brief, den ich in seiner Originalversion Merlin schenke, damit sie es auf ihrer HP verewigt. Noch heute denke ich viel an Iris-Maria und bin ihr dankbar, für alles, was sie mir geschenkt hat./Norbert
 
Trost und Glaube
 
 
 
 
 
In stillem Gedenken an Iris-Maria
 
 
 
Der Brief von Iris-Maria: 
 
Lieber Norbert,

mir kam es gerade noch schnell in den Sinn, Dir ein paar Worte über
Trost und Glauben zu schicken, da Dir die Hoffnung ja etwas abhanden
gekommen ist, und die Verzweiflung  überwiegt. Es kommen immer wieder
gute und schlechte Phasen, die Guten werden mit der Zeit immer mehr und
überwiegen.Auch wenn es jetzt noch nicht danach aussieht. Die Zeit ist
aber ein relativer Begriff, den jeder anders empfindet. Auch nach 14
Monaten kann man seinen Absturz noch haben, auch noch viel später. Ein
einziger Auslöser  in unserem Leben macht die bisher gewonne
Gelassenheit kaputt und man hat das Gefühl, wieder vor dem Berg zu
stehen, an dem man am Anfang schon mal gestanden und fast verzweifelt
hat. Du hast diesen Weg bereits mindestens einmal geschafft, Du wirst
ihn auch jetzt wieder gehen. Den vom Schicksal Dir zugedachten Weg, der
nicht immer leicht ist, manchmal sogar sauschwer! Aber dieser Weg führt
Dich stetig bergauf,  auch wenn es ab und an Rückschritte gibt, bis Du
den kleinen Sonnenstrahl wieder wahrnimmst, der Dein Herz erwärmt. Und
der den Panzer der Verzweiflung in Dir wieder zum schmelzen bringt.

*Dieser Sonnenstrahl ist der Trost.*

Trost, ein großes Wort! So groß, dass man es kaum wagt, es zu erklären.
Große Gefühle stehen dahinter, Gefühle für den, den wir trösten wollen.
Es ist nicht nur Mitleid, dass uns trösten läßt. Es ist die ehrliche
Anteilnahme daran, wie schlecht sich ein Freund fühlt und wie man helfen
- trösten - kann! Ein Freund, der sich in seiner Trauer und seiner
Verzweiflung nicht mehr allein zu helfen weiß, der sich aber Hilfe bei
Freunden holt! Freunde, die für ihn da sind.

Trost liegt in der Hoffnung, der Hoffnung, dass es für Dich - und nur
für Dich - erträglicher und damit auch besser wird.

Trost liegt in Deinem Glauben an Gott, an Deinem Glauben in die
Allmacht, die unsere Geschicke lenkt.

Trost liegt in der Zukunft, die die Vergangenheit und die Verzweiflung
abklingen und weniger werden läßt. Der Zukunft von Dir und Deinen
Kindern. Du bist gefordert, an der Zukunft für sie und für Dich zu
arbeiten, sie brauchen Dich! Positive Gedanken begleiten Dich jedoch auf
Deinem Weg..

Der Trost von Freunden, die Dir helfen wollen. Dir aufmunternde Worte
schicken, Deine Verzweiflung nach- und mit empfinden können. Mit Dir
teilen, so dass ein Teil der Last und der Verzweiflung von Deinen
Schultern genommen wird.

Läßt Du den Trost zu und gewinnst den Glauben wieder, so wird Dir die
Last von der Seele genommen, und die Hoffnung kommt wieder. Die
Hoffnung, an die Du Dich klammern kannst, die Dir hilft, weiter den
eingeschlagenen Weg zu gehen. Dem richtigen Weg weiter zu folgen,
solange Du glaubst. Glaubst, dass es Hoffnung gibt.

Trost und Glaube geben Dir Kraft - viel Kraft - und viel Hoffnung.

Der Trost wird Dir immer gegeben, und ist immer für Dich da, auch wenn
es nur der kleine Sonnenstrahl am Horizont ist. Die Umarmung Deines
Sohnes. Der Sonnenstrahl der Hoffnung wird größer, wächst weiter und
umhüllt Dein  Herz mit Liebe. Liebe und Dankbarkeit, für all das Gute,
dass Dir Deine Frau geschenkt hat. Deine Frau, die Dir nur
vorausgegangen ist, und die auf Dich acht gibt, damit Du den richtigen
Weg in das Sonnenlicht findest. Den Weg aus der Verzweiflung und hin zu
dem Glauben und der Hoffnung.

So, jetzt hab ich doch wieder einen ganzen Roman geschrieben, wollte ich
eigentlich nicht. Aber jetzt rauche ich in Gedanken mit Dir noch eine
Zigarette, sehe in den Nachthimmel und dort die Sterne blitzen. Die
Sterne, die für Dich leuchten, und Dir dir am morgen den Sonnenstrahl
bringen.

*Und ich sage es Dir noch mal, wenn Dir danach ist, oder Du brauchst
Hilfe und Trost, oder eine Schulter zum anlehnen und ausweinen, dann ruf
mich doch bitte an, kann auch gerne mitten in der Nacht sein!!!!!
Freundschaft ist, für den anderen da zu sein, wenn er ihn braucht. So
wie auch Du mich mitten in der Nacht getröstet hast, als ich wegen Sigi
durchgedreht bin. *

Ich versuche, Dich morgen vor 18:00 Uhr zu erreichen. Versprochen!

Es grüßt Dich herzlichst
Maria
 

 

 

 

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