Zunächst ein kleines Vorwort von mir…
An einem wunderschönen Vorfrühlingsmorgen schaute ich einfach so zwischendurch in meine mailbox… Man weiss ja nie, vielleicht gibt es doch mal einen lieben Gruss von Freunden,worüber man sich freut und welches dann den Tag verschönert. Eigentlich befand ich mich inmitten von vielen Hausarbeiten und hatte gar keine Zeit dafür. Doch mein Blick in meine mailbox hatte sich tatsächlich gelohnt. Meine liebste Freundin und Seelenverwandte Bianca hatte mir einen ganz besonderen Gruss geschickt. Eine wunderschöne Kurzgeschichte, die mich tief im Herzen rührte, denn in gewisser Weise fand ich mich in dieser Geschichte wieder. Sicherlich wird es vielen Menschen so gehen, dachte ich bei mir und deshalb fragte ich meine liebe Freundin, ob ich diese Geschichte auf meine Homepage setzen darf. Voilà, hier ist nun die Geschichte von Bianca:
 

 

 

 

Der Weg in die Freiheit 

(v. Bianca)

 

Vor vielen Jahren bewegte ich mich auf einem Weg in großer Freiheit. Grüne Wiesen, schöne Blumen, singende Vögel. Dann konnte ich zwei Wege erkennen. Der eine war ein Waldweg, gesäumt von wunderschönen Tannen, ein gerader Weg, keine Hindernisse, nichts was mich hätte aufhalten können. Dann, auf der anderen Seite, ein weiterer Weg. Dunkel, rau, keine Blumen, keine erkennbare Natur, viele holprige Steine säumten die Strasse. Hier wurde mir zugetragen ich solle mich entscheiden für einen Weg, meinen Weg. Etwas hilflos konnte ich keine Spontanentscheidung treffen. Hier war es die Entscheidung zwischen Herz und Kopf. Der Kopf zeigte mir meinen Weg letztlich. Mein Kopf drang immer nach links, ich wurde förmlich zu diesem Weg getragen um ihn zu laufen. Es war der schöne, helle, ruhige Weg ohne Hindernisse. Aber mein Herz - es stockte dabei.  Mein Herz zerriss förmlich bei dem Versuch sich auf den Weg der Ruhe zu schlagen und zog mich zu dem anderen Weg. 
Ich folgte meinem Herzen und ging  los ohne zu ahnen, was mir der Weg am Ende bringt. Erst kurze, knappe, leise Schritte. Dann wurde ich schnell und bog ein in den Weg der Beschwerlichkeit. Ich betrat diesen Weg und begann ihn zu laufen. Es war kalt, es war dunkel, es war traurig und schutzlos auf meinem Weg. Manches Mal waren meine Beine so schwer, dass es mir nicht gelang vorwärts zu kommen. Ich blieb stehen. Die Dunkelheit holte mich ein. Die Steine waren nicht zu überwinden. Ich nutzte all meine Kraft um die Steine bei Seite zu räumen. Teilweise waren sie zu schwer für mich. Aber niemand war da, um tragen zu helfen. Ich stocke mehrfach auf meinem Weg. Ich hielt an und fragte mich, warum ich diesen Weg nur gegangen war. Ich zweifelte an mir, an meinem Verstand. Aber mein Herz, es schlug immer schneller in diesen Momenten. Mein Herz schickte mir eine Wärme um mich zu ermutigen und weiter zu gehen. Mit Gottvertrauen, mit Klugheit, mit Liebe schaffte ich so auch die schwersten Hindernisse bei Seite und lief meinen Weg. Viele Jahre bin ich gelaufen. Viele Jahre gingen vorbei. Nach einiger Zeit schaffte ich sogar auch den Blick nach hinten auf meinem Weg. Immer wenn ich meinen Blick in die Vergangenheit richtete, konnte ich Licht erkennen. Aber ich musste durch die Dunkelheit. Mir war bewusst, dass es kein Zurück mehr gab. Vor einiger Zeit bemerkte ich auf meinem Weg eine Gabelung. Ich war unsicher. Aber ich musste nun alleine entscheiden, ob ich weiter möchte auf meinem Weg. Mein Kopf schickte mir Bilder, Bilder aus der Vergangenheit, schöne Bilder, traurige Bilder. Und er versuchte mich zurück zu holen. Mein Herz schickte mir ein Zeichen. Ich solle weiter nach vorne laufen. So machte ich es auch. Ich ging, wie am Anfang meines Weges, zaghaft auf die Gabelung zu und dann wusste ich, was kommen würde. Mein Herz brachte nun, nach so vielen Jahren, meinen Kopf und sich zusammen. Hier kreuzten sich plötzlich der schöne, helle Weg mit dem Meinen, dem Weg der Beschwerlichkeit. Hier wurde mir klar, dass bei allem was ich mache, es immer ein schwerer Weg bleiben wird. Aber er ist begehbar und er lehrt mich mein Leben anzunehmen mit all seinen Facetten...
 
 
 
 
 
 
Danke liebe Bianca, für Deine wunderbaren philosophischen Gedanken über unseren Lebensweg, den genau in dieser Form sicherlich viele Menschen bewandern müssen, um eines Tages in der Freiheit angekommen zu sein, von der sie längst träumten!
 
Das Leben kann schön sein, wenn man es tatsächlich so annimmt und begeht, wie es sich uns präsentiert.
... und immer wird irgendwo auch wieder ein Licht für all jene leuchten, die eine Zeit lang im Dunkeln wanderten - ganz sicher!
 
In diesem Sinne
herzlichst
Nati Merlin
 
 
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